Die Untergruppe „Blaue Gerechtigkeit“ befasst sich mit den sozialen und ökologischen Ungerechtigkeiten, mit denen Küsten- und Meeresgemeinschaften konfrontiert sind, insbesondere in Bezug auf die Verwaltung, den Zugang und die Nachhaltigkeit dieser Gebiete. Die Gruppe möchte Diskussionen über Gleichberechtigung und Gerechtigkeit in der Meeresumwelt fördern und dabei die vorherrschenden Rahmenkonzepte in Frage stellen, die die Vielfalt und Komplexität der Beziehungen zwischen Mensch und Meer noch nicht ausreichend erfasst haben.
Die Gruppe entwickelt und organisiert Formate, die einen sinnvollen Dialog und die Zusammenarbeit in diesem komplexen Forschungsbereich fördern. So entwickelte sie beispielsweise einen Hybridkurs über Meeresgrenzen, der in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, Mexiko, stattfand. Dieser Kurs bot eine eingehende Untersuchung der komplexen Dynamik von Meeresgrenzen und konzentrierte sich auf die politischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen, die für lateinamerikanische Küstengebiete typisch sind. Unter der Leitung von Celia Ruiz de Oña Plaza (CIMSUR-UNAM) und Víctor Velázquez Durán (ECOSUR-Tapachula) bot der Kurs den Teilnehmern eine Plattform zur kritischen Auseinandersetzung mit den Ungerechtigkeiten, die in verschiedenen maritimen Regionen auftreten.
Darüber hinaus organisiert die Untergruppe virtuelle Treffen, um die gemeinsame Forschungsplanung zu erleichtern, sowie eine Reihe von Webinaren, die sich mit kritischen Fragen der Blue Justice befassen. Panels wurden auch auf internationalen Konferenzen wie dem V. Lateinamerikanischen Kongress über Umweltkonflikte in Brasilien (2024) und den Konferenzen des Enjust-Netzwerks in Mexiko (2023) und Hamburg (2024) abgehalten, um zu interdisziplinären Diskussionen beizutragen und kritische Perspektiven auf Gerechtigkeit in Meeresräumen zu bieten.